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Auf der Suche nach der Windelschnecke
Auf der Suche nach der Windelschnecke, © Anette Herburger
Auf der Suche nach der Windelschnecke
Auf der Suche nach der Windelschnecke, © Anette Herburger

Forschungsprojekte 2022

Forschungsprojekte 2022

Im Jahr 2022 unterstützt das Naturmuseum Vorarlbergs folgende Forschungsprojekte

Fächerübergreifende Projekte

Erfolgskontrolle nach Renaturierungsmaßnahmen im Spirkenhochmoor Schollenschopf 2020-2024
Mag. Saskia Amann / Stadt Hohenems

Im Rahmen des Landschaftlichen Entwicklungskonzeptes Schuttannen erfolgte im Herbst 2019 die Renaturierung des Spirkenhochmoores Schollenschopf (Biotop 30213) in Hohenems. Dabei wurden 88 Stauwehre aus Holzspundwänden (Tannenholz) in alte Entwässerungsgräben eingebaut. Durch die Renaturierungsmaßnahme wird das Hochmoor wieder in einen stabilen und natürlichen Zustand gebracht und der Wasserhaushalt des Moores stabilisiert. Dadurch können die hochmoortypischen Arten erhalten bleiben. Ziel des Projektes ist die wissenschaftliche Dokumentation der Entwicklung des Moores nach der Renaturierung.
 

Datenaufbereitung Citizen Science
Mag. Alexandra Mätzler

In Zeiten, in denen die Zahl der Naturforscher in ähnlichem Ausmaß abnimmt, wie die Zahl der Insekten, kommt Zufallsbeobachtungen eine besondere Bedeutung zu. Obwohl sie nicht nach wissenschaftlichen Methoden erhoben wurden, ermöglichen Streudaten Einblicke in die Fauna Vorarlbergs, die ohne sie verborgen bleiben würden. Anfragen aus der Bevölkerung zu (vermeintlichen) Schädlingen an die inatura Fachberatung gehören ebenso zu den Datenquellen, wie Beobachtungsmeldungen durch interessierte Laien und Amateure sowie eigene Beobachtungen von inatura-Mitarbeitern. Darüber hinaus soll die Bevölkerung im Rahmen von mehreren Projekten zur aktiven Naturbeobachtung aufgerufen werden. Die so übermittelten Daten müssen auf Plausibilität geprüft und in die Datenbank zur Artenvielfalt Vorarlbergs eingepflegt werden.
 

Masterarbeit Moor Salgenreute
Mag. Georg Amann / Sarah Brach

In Kooperation mit der Abteilung IVe und dem Naturpark Nagelfluh soll in 2022 eine Masterarbeit zur geplanten Renaturierung des Moor Salgenreute bei Krumbach realisiert werden. Dabei sollen Hydrologische und vegetationsbotanische Untersuchungen durchgeführt werden. Zudem sollen Daten aus bereits dem bereits abgeschlossenen Forschungsprojekt zur Renaturierung des Götzner Moors sowie dem noch laufenden Projekt zur Renaturierung des Moors Schollaschopf bei Hohenems mit in die Masterarbeit einfließen. Die universitäre Betreuung übernimmt die Universität Innsbruck, Institut für Botanik. Die inatura finanziert die Co-Betreuung der Feldarbeit.

Mykologie / Lichenologie & Botanik

Ein Beitrag zur Kenntnis der alpinen Pilze Vorarlbergs
Werner & Isabella Oswald (Frastanz)
 
Obwohl alpine Standorte eine Vielzahl von spezialisierten Pilzarten aufweisen, sind diese im Vergleich zu den Pilzen tieferer Lagen in Vorarlberg deutlich weniger intensiv untersucht. Aus diesem Grund, sowie wegen des überdurchschnittlich hohen Anteils von Rote-Liste-Arten in dieser Höhenstufe, sollen Begehungen verschiedener alpiner Standorte durchgeführt, die Pilzarten dokumentiert und interessante Funde als Belege konserviert werden. Bei bisherigen Exkursionen in potenziellen Untersuchungsgebieten konnten bereits mehrere mögliche Erstfunde für Vorarlberg sowie österreichweit vom Aussterben bedrohte Pilzarten nachgewiesen werden. Die Arbeiten erfolgen in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Botanik am Universalmuseum Joanneum (Mag. Gernot Friebes).
  

Basische und ultrabasische Gesteine als Substrat für epi- bis endolithische / saxicole Flechtenassoziationen
Mag.Dr. Margot Kaufmann (Lochau)
 
Mit der Darstellung der Gesteinsflechtenassoziationen im Arlberggebiet hat die Antragstellerin eine grundlegende Übersicht zur Flechtensoziologie auf den vier Gesteinsgrundtypen Silikat-, Silikatintermediär-, Karbonatintermediär- und Karbonatgestein vorgelegt. Nur bedingt in dieses Schema einordnen lassen sich basische und vor allem ultrabasische Kristallingesteine. In den Alpen sind die Ultrabasite zumeist zu Serpentiniten umgewandelt, einem Gesteinstyp, der für Flechten ein Extremsubstrat darstellt. Frischer, dunkelgrüner Serpentinit ist praktisch frei von einem Flechtenbewuchs. Erst der oberflächlich angewitterte Fels wird besiedelt. Die Krustenflechten tragen selbst zur Verwitterung bei. Basische Hornblendegesteine hingegen stellen ein vergleichsweise leicht zu besiedelndes Substrat dar, wenngleich auch hier ein das Flechtenwachstum limitierender Gesteinschemismus vorliegt. In dieser Studie sollen diese beiden Gesteinstypen einander gegenübergestellt werden, wobei die standortbedingten Unterschiede herausgearbeitet werden.
 

Masterarbeit Alpen-Mannstreu
Mag. Georg Amann (Schlins) / NN

Der Alpen-Mannstreu ist eine europaweit geschützte Art der FFH-Richtlinie. Vorarlberg trägt daher für den Schutz und auch für die Erforschung dieser Pflanzen besondere Verantwortung. Ziel dieser Masterarbeit ist es, Daten zur Einnischung des Alpen-Mannstreus in Bezug auf seine optimale Begleitvegetation und damit zu seinem Wuchsoptimum zu erhalten. Untersucht werden sollen dahingehend die Vorkommen in Vorarlberg (Natura 2000-Gebiet Alpen-Mannstreu Gamperdonatal und Brüggelealpe, Gebiet Fräscha), in Kärnten in ausgewählten Gebieten mit blühstarken Vorkommen und in Liechtenstein an bereits erloschenen Vorkommen. Die inatura finanziert die Co-Betreuung der Feldarbeit in Vorarlberg.

Zoologie

Erfassung invasiver Stechmückenarten in Vorarlberg
Lisa Klocker, BSc

Durch internationale Reisetätigkeit und die Globalisierung des Handels werden immer mehr gebietsfremde Mückenarten bei uns eingeschleppt. Die aktuelle Klimaentwicklung macht es zunehmend auch thermophilen Arten möglich, sich bei nördlich der Alpen zu etablieren. Stechmücken können als Vektororganismen eine Vielzahl von Viren, Bakterien und Parasiten auf Mensch und Tier übertragen. Das Projekt zielt daher auf die Erfassung invasiver Mückenarten in Vorarlberg ab: zum einen auf die schon etablierte Art Aedes japonicus (Asiatische Buschmücke), zum anderen auf neu zugewanderte bzw. eingeschleppte Arten wie Aedes albopictus (Tigermücke) und Aedes koreicus.
 

Schwebfliegen als Beifänge im Baumkronenprojekt Hiermann & Gruppe
Mag. Stefan Pruner (Dornbirn)

Im Rahmen des Projekts "Artenliste der Neuropterida Vorarlbergs" (Axel Gruppe; 2008-2010) wurden Kreuzfensterfallen in Baumkronen installiert. Naturgemäß fanden sich in den Fallen auch Dipteren. Die Schwebfliegen unter diesen Beifängen sollen nun determiniert werden.
  

Erfassung der nachtaktiven Schmetterlingsfauna im Rheindelta
Mag. Ulrich Hiermann (Rankweil) / Toni Mayr (Feldkirch)

Der Großteil der einheimischen Schmetterlingsfauna ist nachtaktiv. Viele Arten sind sog. »Kleinschmetterlinge« mit teils wenig bekannter Lokalverbreitung und/oder mangelhaften Daten zur Biologie (z.B. Flugzeit, Habitatansprüche) und somit zur Gefährdungssituation im Land. Gerade bei dieser Faltergruppe basiert die Einstufung in der aktuellen Roten Liste in erster Linie auf ihren (oftmals nur vermuteten) ökologischen Präferenzen. Selbst im »gut untersuchten« Talraum besteht noch Forschungsbedarf. Die Riedflächen in Rheindelta bilden eines der größten zusammenhängenden Flachmoore im Rheintal. Auch auf diesen extensiv bewirtschafteten Gebiete herrscht trotz Schutzstatus teils großer Nutzungsdruck. Es ist daher sinnvoll zu untersuchen, welche Artengarnituren (mit Schwerpunkt »Kleinschmetterlinge«) aktuell in diesen Biotopen zu finden sind.
  

Tagfalter-Monitoring Vorarlberg
Mag. Dr. Johannes Rüdisser (Univ. Innsbruck)Tagfalter eignen sich aus verschiedensten Gründen sehr gut als Indikatoren zum Monitoring biodiversitätsrelevanter Veränderungen in der Kulturlandschaft – insbesondere auch im Kontext eines fortschreitenden Klimawandels. Aus diesem Grund haben auch mehrere europäische Länder Tagfalter-Monitoring Programme implementiert. Für den Alpenraum gab es aber - mit Ausnahme des institutionalisierten Biodiversitäts-Monitoring Schweiz - bisher kein dauerhaftes Tagfalter-Monitoring. Diese Lücke wurde in einem ersten Schritt mit der Implementierung des Viel-Falter Tagfalter-Monitoring in Tirol im Jahr 2018 ein wenig geschlossen. Das vorliegenden Projekt für Vorarlberg, bei dem systematische Expertenerhebungen und Beobachtungen von Laien sowie entsprechenden Umweltbildungsmaßnahmen synergetisch miteinander kombiniert werden, ist der ein logischer und wichtiger Schritt zur langfristigen Beobachtung der Vorarlberger Biodiversität im Allgemeinen und der Tagfalterpopulationen im speziellen.
  
  
Erstellung von Roten Listen der Laufkäfer und Kurzflügelkäfer
Mag. Gregor Degasperi (Innsbruck)

Das Bundesland Vorarlberg hat als einziges Bundesland die Erstellung von Roten Listen im Naturschutzgesetz festschrieben. Der Großteil der bestehenden Roten Listen basiert ausschließlich auf Daten, die ursprünglich für andere Zwecke erhoben wurden (z.B. UVPs, ökologische Studien). Entsprechend ungleich sind die Daten über Biotope, Höhenstufen und Naturräume verteilt. Diese Ungleichverteilung birgt zum einen die Gefahr, dass nicht alle Arten erfasst wurden, zum anderen, dass die Einstufung verzerrt bzw. nicht völlig objektiv erfolgt. Werden die bestehenden Daten in einer Vorstudie erfasst, zusammengeführt und analysiert, können Datenlücken und verzerrende Einflüsse identifiziert und Ergänzungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die Qualität der Einstufung kann so wesentlich verbessert werden.
  

Heuschrecken & Libellen im Kleinen Walsertal
Mag. Paul Amann (Schlinsl)

Das Kleine Walsertal ist aufgrund seiner Lage von den Vorarlberger Naturforschern etwas stiefmütterlich behandelt worden. Deshalb fehlt es gerade in dieser Region für viele Tiergruppen an grundlegendem Wissen. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, Teile dieser Wissenslücken zu schließen und für die beiden Tiergruppen Heuschrecken und Libellen grundlegende Informationen über Artenstruktur und Verbreitung zu liefern.
  

Neuauflage der Roten Liste der Heuschrecken Vorarlbergs (Arten mit dringendem Handlungsbedarf 
Mag. Alois Ortner

Im Jahr 2015 ist die erste Fassung der Roten Liste der Heuschrecken Vorarlbergs erschienen. Grundlage dafür waren umfangreiche, landesweite Kartierungsarbeiten in den Jahren 2005 bis 2010. Der Bearbeitungsstand für die Gefährdungseinstufung der Heuschrecken Vorarlbergs liegt mittlerweile schon zehn Jahre zurück. Starke Veränderungen der Vorarlberger Heuschreckenfauna in diesem Zeitraum, die nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit klimatischen Umbrüchen zu sehen sind, lassen eine Neubearbeitung der Roten Liste als notwendig erscheinen. So ist in der Zwischenzeit zumindest eine neue Art entdeckt worden, einige haben ihr Areal deutlich ausgedehnt oder sind von weiteren Standorten bekannt geworden, und wieder andere dürften sehr wahrscheinlich verschwunden sein.
  

Untersuchungen zur Verbreitung neuer und wenig bekannter Eintagsfliegenarten in Vorarlberg. - Datenerhebung im Zusammenhang mit der Erstellung der 2. Auflage der „Roten Liste gefährdeter Eintagsfliegen Vorarlbergs (Insecta: Ephemeroptera)“
Mag. Peter Weichselbaumer

Eintagsfliegen mit ihren aquatisch lebenden Larvenstadien sind charakteristische Bewohner stehender aber vor allem fließender Gewässer. Infolge ihrer unterschiedlichsten Anpassungen und Ansprüche an Biotope und Mikrohabitate eignen sie sich hervorragend zur Charakterisierung von Gewässertypen und zur Längenzonierung von Fließgewässern. Sie sind wichtige Indikatoren zur Beurteilung der Gewässergüte. Zur Erstellung einer 2.Auflage der bestehenden Roten Liste sollen bisher kaum oder nicht beprobte Kleingewässer (ausgewählte Kleinbäche, Moorabflüsse, Teiche und Kleinseen) mit möglichst naturnah erhaltenen Gewässerstrukturen untersucht werden.
  

Bestimmungsarbeiten Neuzugänge Spinnentiere (Citizen Science)
Mag. Dr. Christian Komposch (Ökoteam Graz)

Nur wenige Spinnentiere lassen sich anhand von Fotomaterial befriedigend bestimmen. In den meisten Fällen muss die Identifikation mittels Genitaluntersuchung erfolgen. Dazu werden der inatura regelmäßig Belegtiere in Alkohol gebracht (Streufunde). Die Bestimmung von Weberknechten erfolgt im Rahmen des RL-Projekts (s. u.), die von Webspinnen muss abseits eines konkreten Projekts finanziert werden, will man ein Überhandnehmen von unbestimmten Tieren verhindern.


Monitoring-Konzept / Aufbau einer Arbeitsgruppe Amphibien
Umweltbüro Markus Grabher (Dornbirn)

Für die Amphibien Vorarlbergs wurde ein Monitoringkonzept erstellt, das durch die inatura umgesetzt werden soll. Aufgrund der beschränkten Mittel stehen wenig aufwändige Methoden im Vordergrund. Vorhandene Strukturen wie Regionsmanagement oder Naturpark Nagelfluhkette sind möglichst einzubinden, und Freiwillige sind zur Datenerfassung aufgefordert (Citizen Science). Idealerweise wird langfristig eine »Arbeitsgruppe Amphibien und Reptilien« für Vorarlberg aufgebaut, die für alle Interessierten offensteht und durch die inatura koordiniert wird.
  

Farmland Bird Index für Vorarlberg: Umsetzung 2019-2020
BirdLife Österreich

Der Farmland Bird Index ist ein Indikator, der sich aus den Bestandstrends typischer, überwiegend im Kulturland vorkommender Arten zusammensetzt. Verschiedene Lebensräume innerhalb des Kulturlands werden über die Ansprüche der ausgewählten Vogelarten abgebildet.  Basierend auf dem Monitoringkonzept für Natur und Landschaft wurde im Jahr 2017 ein Konzept für die Erstellung eines Vorarlberger Farmland Bird Index erarbeitet. In dem Konzept wurden 19 Indikatorarten ausgewählt. Ziel dieses Projektes ist die Erstellung eines Farmland Bird Index für das Land Vorarlberg für den Zeitraum 2019-2020 auf Basis dieser Indikatorarten.
 

LIFE EUROKITE. Cross-border protection of the Red Kite in Europe by decreasing human-caused mortality
Technisches Büro für Biologie Mag. Dr. Rainer Raab

Ziel des Projekts ist den Einfluss von menschenverursachter Mortalität beim Rotmilan und 4 anderen Greifvogelarten zu analysieren, und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, die direkt auf die Verursacher der Mortalität abzielen. Das Projekt soll auf soliden Daten über die Habitatnutzung basieren und einen relevanten geographischen Raum abdecken. Möglich werden derartige Vorhaben durch die rasante Entwicklung von neuen Sendertypen, die eine realistische Untersuchung von Todesursachen ermöglichen. Durch die hochaktuellen Daten können Todesfälle fast sofort erkannt werden, der Kadaver kann in kürzester Zeit geborgen werden, und daher ist eine Analyse der individuellen Todesursache mit hoher Genauigkeit möglich. Auch Gegenmaßnahmen sind rasch, und daher effizient möglich, und dies auch in europäischem Maßstab.
 

„Rote Liste der Brutvögel Vorarlbergs“ (3. Fassung) und „Liste für den Vogelschutz prioritärer Arten“ (1. Fassung)
BirdLife Vorarlberg

Seit dieser letzten Fassung der Roten Liste der Brutvögel Vorarlbergs hat sich die Einstufungsmethode vereinheitlicht und die Nachvollziehbarkeit des Einstufungsvorganges wurde verbessert. Damit kann eine subjektive Einstufung vermieden werden, was zur Vergleichbarkeit mit anderen Roten Listen auf globaler, nationaler und regionaler Ebene führt. Auf nationaler Ebene führte dies – neben Änderungen in der Bestands- und daher Gefährdungssituation – zu einer Reihe von Neueinstufungen gefährdeter Brutvogelarten. Daneben erfordern auch maßgebliche Veränderungen in Art und Intensität der Landnutzung eine Neuauflage der Roten Liste für Vorarlberg.
Erstmals auf Bundeslandebene soll zusätzlich eine „Liste für den Vogelschutz prioritärer Arten“ erstellt werden. Diese liefert wichtige Hinweise zu den Faktoren Verantwortlichkeit und Handlungsbedarf, welche in die Rote Liste mit eingearbeitet werden.
  

Der Gartenschläfer im Bregenzerwald
Christine & Stefan Resch (Büro apodemus)

Viele Kleinsäugetiere sind bekannt dafür, dass sie ein sehr verstecktes Leben führen. Dies führt dazu, dass über ihre Verbreitung kaum etwas bekannt ist und die Wissenschaftler und Behörden oftmals auf Zufallsfunde angewiesen sind. Aufgrund der unterschiedliche Lebensraumnutzung der Bilche steht hier nur eine einzige Art im Fokus: der Gartenschläfer. Umfassendere Informationen zum Vorkommen dieses Bilches sind aufgrund seines Gefährdungsstatus) und der hohen Verantwortung Vorarlbergs für seine Erhaltung (Vorarlberg bildet zudem gemeinsam mit Tirol den Ostrand seines westlichen Verbreitungsgebietes) besonders wichtig. Da im Bregenzerwald im Rahmen des von uns durchgeführten Waldbirkenmausprojektes ein Nachweis (der erste publizierte Beleg für diese Region) erfolgte, soll hier der Schwerpunkt der Untersuchung liegen.
  

Citizen Science: Fortlaufende Dokumentation von Einzelbeobachtungen - Tiere und Pflanzen in Vorarlberg
inatura Abt. Forschung & Abt. Fachberatung

In Zeiten, in denen die Zahl der Entomologen in ähnlichem Ausmaß abnimmt, wie die Zahl der Insekten, kommt Zufallsbeobachtungen eine besondere Bedeutung zu. Obwohl sie nicht nach wissenschaftlichen Methoden erhoben wurden, ermöglichen Streudaten Einblicke in die Fauna Vorarlbergs, die ohne sie verborgen bleiben würden. Anfragen aus der Bevölkerung zu (vermeintlichen) Schädlingen an die inatura Fachberatung gehören ebenso zu den Datenquellen, wie Beobachtungsmeldungen durch interessierte Laien und Amateure sowie eigene Beobachtungen von inatura-Mitarbeitern.

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