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Auf Weberknechtsuche
inatura - © J. Georg Friebe
Auf Weberknechtsuche
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Forschungsprojekte 2020

Forschungsprojekte 2020

Im Jahr 2020 unterstützt das Naturmuseum Vorarlbergs folgende Forschungsprojekte

Fächerübergreifende Projekte

Erfolgskontrolle nach Renaturierungsmaßnahmen im Spirkenhochmoor Schollenschopf 2020-2024
Mag. Saskia Amann / Stadt Hohenems

Im Rahmen des Landschaftlichen Entwicklungskonzeptes Schuttannen erfolgte im Herbst 2019 die Renaturierung des Spirkenhochmoores Schollenschopf (Biotop 30213) in Hohenems. Dabei wurden 88 Stauwehre aus Holzspundwänden (Tannenholz) in alte Entwässerungsgräben eingebaut. Durch die Renaturierungsmaßnahme wird das Hochmoor wieder in einen stabilen und natürlichen Zustand gebracht und der Wasserhaushalt des Moores stabilisiert. Dadurch können die hochmoortypischen Arten erhalten bleiben. Ziel des Projektes ist die wissenschaftliche Dokumentation der Entwicklung des Moores nach der Renaturierung.
 

Datenaufbereitung Citizen Science
Mag. Alexandra Mätzler

In Zeiten, in denen die Zahl der Naturforscher in ähnlichem Ausmaß abnimmt, wie die Zahl der Insekten, kommt Zufallsbeobachtungen eine besondere Bedeutung zu. Obwohl sie nicht nach wissenschaftlichen Methoden erhoben wurden, ermöglichen Streudaten Einblicke in die Fauna Vorarlbergs, die ohne sie verborgen bleiben würden. Anfragen aus der Bevölkerung zu (vermeintlichen) Schädlingen an die inatura Fachberatung gehören ebenso zu den Datenquellen, wie Beobachtungsmeldungen durch interessierte Laien und Amateure sowie eigene Beobachtungen von inatura-Mitarbeitern. Darüber hinaus soll die Bevölkerung im Rahmen von mehreren Projekten zur aktiven Naturbeobachtung aufgerufen werden. Die so übermittelten Daten müssen auf Plausibilität geprüft und in die Datenbank zur Artenvielfalt Vorarlbergs eingepflegt werden.

Mykologie / Lichenologie & Botanik

Ein Beitrag zur Kenntnis der alpinen Pilze Vorarlbergs
Werner & Isabella Oswald (Frastanz)
 
Obwohl alpine Standorte eine Vielzahl von spezialisierten Pilzarten aufweisen, sind diese im Vergleich zu den Pilzen tieferer Lagen in Vorarlberg deutlich weniger intensiv untersucht. Aus diesem Grund, sowie wegen des überdurchschnittlich hohen Anteils von Rote-Liste-Arten in dieser Höhenstufe, sollen Begehungen verschiedener alpiner Standorte durchgeführt, die Pilzarten dokumentiert und interessante Funde als Belege konserviert werden. Bei bisherigen Exkursionen in potenziellen Untersuchungsgebieten konnten bereits mehrere mögliche Erstfunde für Vorarlberg sowie österreichweit vom Aussterben bedrohte Pilzarten nachgewiesen werden. Die Arbeiten erfolgen in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Botanik am Universalmuseum Joanneum (Mag. Gernot Friebes).
  

Rote Liste der Pilze Vorarlberg
Dr. Wolfgang Dämon (St. Georgen bei Salzburg)
 
Pilze sind weit mehr als Steinpilze, Eierschwammerl & Co. - Pilze sind extrem vielfältige und artenreiche, in allen Lebensräumen gegenwärtige Lebewesen. Sie stellen - neben den Tieren und Pflanzen - ein eigenes Reich der Organismen dar. So wie zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind heute auch viele Pilzarten gefährdet, vor allem durch den Verlust ihrer Lebensräume. Aktuell sind in Vorarlberg knapp 2.000 Arten von Großpilzen bekannt. Im aktuellen Projekt wird erstmals die Gefährdungssituation der Pilze speziell in Vorarlberg analysiert und bewertet und eine „Rote Liste der gefährdeten Pilze Vorarlbergs“ erstellt. Dazu werden sowohl die bisher erfassten Verbreitungsdaten (in der Datenbank der Pilze Österreichs) ausgewertet als auch ergänzende Datenerhebungen in ausgewählten Lebensräumen Vorarlbergs durchgeführt. Die Ergebnisse des Projekts sollen bis spätestens 2020 in einem umfassenden, informativen, anschaulichen und reich illustrierten Kompendium über die gefährdeten Pilze Vorarlbergs und ihrer Lebensräume dokumentiert werden.
 

Basische und ultrabasische Gesteine als Substrat für epi- bis endolithische / saxicole Flechtenassoziationen
Mag.Dr. Margot Kaufmann (Lochau)
 
Mit der Darstellung der Gesteinsflechtenassoziationen im Arlberggebiet hat die Antragstellerin eine grundlegende Übersicht zur Flechtensoziologie auf den vier Gesteinsgrundtypen Silikat-, Silikatintermediär-, Karbonatintermediär- und Karbonatgestein vorgelegt. Nur bedingt in dieses Schema einordnen lassen sich basische und vor allem ultrabasische Kristallingesteine. In den Alpen sind die Ultrabasite zumeist zu Serpentiniten umgewandelt, einem Gesteinstyp, der für Flechten ein Extremsubstrat darstellt. Frischer, dunkelgrüner Serpentinit ist praktisch frei von einem Flechtenbewuchs. Erst der oberflächlich angewitterte Fels wird besiedelt. Die Krustenflechten tragen selbst zur Verwitterung bei. Basische Hornblendegesteine hingegen stellen ein vergleichsweise leicht zu besiedelndes Substrat dar, wenngleich auch hier ein das Flechtenwachstum limitierender Gesteinschemismus vorliegt. In dieser Studie sollen diese beiden Gesteinstypen einander gegenübergestellt werden, wobei die standortbedingten Unterschiede herausgearbeitet werden.

Zoologie

ÖEG-Insektencamp in Vorarlberg [Schwarzwassertal]
Österreichische Entomologische Gesellschaft

Seit vielen Jahren wird der Rückgang der Artenkenner und der Verlust des Wissens über die Artenvielfalt beklagt. An den Universitäten ist kaum noch Platz für organismische Biologie, und Bestimmungsübungen und Exkursionen sind nur mehr Randthema. Daher sieht es die ÖEG als ihre Aufgabe, Wissen zur Vielfalt der Insekten und Spinnentiere zu bewahren und zu vermehren und vor allem an junge Studierende die Freude an der Arbeit mit und über diese Tiere weiterzugeben. Dieses Ziel verfolgt das "ÖEG-Insektencamp", das im Jahr 2020 zum 6. Mal durchgeführt wird. Es dient einerseits der Motivation und Ausbildung von jungen, engagierten BiologInnen. Im Projekt können sie Kontakte zu SpezialistInnen knüpfen und die Methoden, Werkzeuge etc. entomologischen Arbeitens (näher) kennenlernen und selbst einsetzen. Gleichzeitig erfolgt eine zoologische Inventarisierung der Artenvielfalt des Kleinwalsertals: Zahlreiche SpezialistInnen werden Exkursionen durchführen und die regionale Biodiversität erforschen. Zu erwarten sind viele bemerkenswerte Nachweise in einem vergleichsweise noch unzureichend erforschten Teil Vorarlbergs.
 

Erfassung invasiver Stechmückenarten in Vorarlberg
inatura [Eigenprojekt unter Beiziehung externer Experten]

Durch internationale Reisetätigkeit und die Globalisierung des Handels werden immer mehr gebietsfremde Mückenarten bei uns eingeschleppt. Die aktuelle Klimaentwicklung macht es zunehmend auch thermophilen Arten möglich, sich bei nördlich der Alpen zu etablieren. Stechmücken können als Vektororganismen eine Vielzahl von Viren, Bakterien und Parasiten auf Mensch und Tier übertragen. Das Projekt zielt daher auf die Erfassung invasiver Mückenarten in Vorarlberg ab: zum einen auf die schon etablierte Art Aedes japonicus (Asiatische Buschmücke), zum anderen auf neu zugewanderte bzw. eingeschleppte Arten wie Aedes albopictus (Tigermücke) und Aedes koreicus.
 

Aufbereitung der Ephemeroptera-Sammlung der inatura
Mag. Alexandra Mätzler (Hittisau)
 
Im Rahmen der Erstellung der Roten Liste Eintagsfliegen wurde auch Belegmaterial gesammelt. Derzeit ist dieses Material nach Fundorten und Funddatum sortiert, jedoch nicht auf Artniveau getrennt. Für die Eingliederung in die Sammlung der inatura ist es notwendig, jedes einezelne Individuum dem entsprechenden Beobachtungsdatensatz zuzuordnen. Diese Arbeiten werden nicht zuletzt im Hinblick auf eine zukünftige Neufassung der Roten Liste notwendig.


Ergänzende Untersuchungen zur Datenerhebung im Zusammenhang mit der Erstellung der 2. Auflage der Roten Liste der Eintagsfliegen Vorarlbergs (Insecta: Ephemeroptera)
Mag.Dr. Peter Weichselbaumer (Tulfes)

Eintagsfliegen mit ihren aquatisch lebenden Larvenstadien sind charakteristische Bewohner stehender und vor allem fließender Gewässer. Infolge ihrer unterschiedlichsten Anpassungen und Ansprüche an Biotope und Mikrohabitate eignen sie sich hervorragend zur Charakterisierung von Gewässertypen und zur Längenzonierung von Fließgewässern. Sie sind wichtige Indikatoren zur Beurteilung der Gewässergüte. 2013 wurde erstmalig eine Rote Liste der Eintagsfliegen Vorarlbergs erstellt. Darin sind 69 Arten enthalten. Dieses Forschungsprojekt beinhaltet eine ergänzende Datenerhebung zur Aktualisierung der Roten Liste. Dazu werden bisher kaum oder nicht beprobte Gewässer mit möglichst naturnah erhaltenen Gewässerstrukturen untersucht. Darüber hinaus ist eine Aufarbeitung taxonomisch bisher ungeklärter (möglicher neuer?) Arten beabsichtigt. Ergänzend dazu wird versucht, die taxonomische Qualität des Probenmateriales durch die Aufzucht schlüpfreifer Nymphen zu Subimagines und Imagines zu verbessern.


Zur aktuellen Situation ausgewählter FFH-Schmetterlingsarten in Vorarlberg
Mag. Kurt Lechner (Weerberg) und Mag. Alois Ortner (Stans)
 
Als Mitglied der Europäischen Union hat sich Österreich verpflichtet, Maßnahmen zum Schutz und Erhalt von Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse zu ergreifen. Dazu gehört nicht nur eine Überprüfung der aktuellen Verbreitung der betroffenen Arten, sondern auch die Ausarbeitung gezielter Artenschutzkonzepte. Um den Richtlinien der EU zu entsprechen, ist es sinnvoll die aktuelle Situation (Verbreitung, Gefährdung, Erhaltungsmaßnahmen) der in den beiden Anhängen gelisteten Arten darzustellen.
 

Rote Liste der Schmetterlinge Vorarlbergs. Neubearbeitung
Dr. Peter Huemer (Tiroler Landesmuseen, Hall)
 
Der dramatische Rückgang an biologischer Vielfalt zählt heute zu den brisantesten umweltrelevanten Problemen, mit allen daraus resultierenden Folgen wie Instabilität von Ökosystemen, Störung von Nahrungsketten, Verlust von genetischen Ressourcen und generell einer nachhaltigen Einschränkung der menschlichen Lebensqualität. Rote Listen gefährdeter Arten, das sind Verzeichnisse von ausgestorbenen bzw. verschollenen Arten sowie solcher unterschiedlicher Gefährdungsstufen, sollen dieser Negativtendenz entgegenwirken. Sie zeigen die Gefährdung messbar auf und sind daraus resultierend ein wichtiges Instrumentarium für die Beurteilung der Wertigkeit von Lebensräumen und somit letztendlich eine Basis für den Arten- und Biotopschutz. Rote Listen sind eine wichtige Informationsquelle für die interessierte Öffentlichkeit, vom engagierten Grundeigentümer bis hin zu Fachleuten, aber auch insbesondere Behörden und Gesetzgeber. Die Rote Liste der Schmetterlinge war die erste Rote Liste Vorarlbergs. Eine Neubearbeitung nach etwa 20 Jahren erscheint auf Grund zahlreicher Wirkungsfaktoren, von Landschaftsverbrauch über Intensivierung bis hin zu Klimaerwärmung unumgänglich um auch weiterhin auf ein auf wissenschaftlich abgesicherten Daten basierende Instrumentarium im Naturschutz zurückgreifen zu können.

 

Tagfalter-Monitoring Vorarlberg
Mag. Dr. Johannes Rüdisser (Univ. Innsbruck)
 
Tagfalter eignen sich aus verschiedensten Gründen sehr gut als Indikatoren zum Monitoring biodiversitätsrelevanter Veränderungen in der Kulturlandschaft – insbesondere auch im Kontext eines fortschreitenden Klimawandels. Aus diesem Grund haben auch mehrere europäische Länder Tagfalter-Monitoring Programme implementiert. Für den Alpenraum gab es aber - mit Ausnahme des institutionalisierten Biodiversitäts-Monitoring Schweiz - bisher kein dauerhaftes Tagfalter-Monitoring. Diese Lücke wurde in einem ersten Schritt mit der Implementierung des Viel-Falter Tagfalter-Monitoring in Tirol im Jahr 2018 ein wenig geschlossen. Das vorliegenden Projekt für Vorarlberg, bei dem systematische Expertenerhebungen und Beobachtungen von Laien sowie entsprechenden Umweltbildungsmaßnahmen synergetisch miteinander kombiniert werden, ist der ein logischer und wichtiger Schritt zur langfristigen Beobachtung der Vorarlberger Biodiversität im Allgemeinen und der Tagfalterpopulationen im speziellen.
 

Die Weberknechte Vorarlberg - Kartierung naturnaher Lebensräume (Gebirgsbiotope) & Öffentlichkeitsarbeit (Citizen Science)
Mag. Dr. Christian Komposch (ÖKOTEAM Graz)
 
Österreich ist weberknechtkundlich gut bis sehr gut untersucht. Das aktuell im Land vorhandene Artenspektrum ist – abgesehen von den kryptischen Arten (v.a. in den Gattungen Trogulus und Mitopus) weitestgehend vollständig bekannt. Vorarlberg aber ist einer jener wenigen Landschaftsteile im Ostalpenraum, die bis vor Kurzem opilionologisch noch als unzureichend erforscht gelten musste: österreichweit bildet(e) Vorarlberg gemeinsam mit Osttirol, Teilen Oberösterreichs und dem Südburgenland die „weißen Flecken“ auf der opilionologischen Landkarte. Die 33 aus Vorarlberg bekannten Weberknechte entsprechen genau 50 % des bundesweiten Spektrums und spiegeln wohl noch nicht das tatsächlich im Land lebende Arten-spektrum wieder. Das Projekt zielt auf die Verdichtung der weberknechtkundlichen Datensätze für die Landesfläche und die wichtigsten Biotoptypen. Über ein ergänzendes Citizen-Science-Projekt werden Daten zu synanthropen und hemisynanthropen Arten aus dem urbanen Raum erwartet. 

 

Erstellung von Roten Listen der Laufkäfer und Kurzflügelkäfer
Mag. Gregor Degasperi (Innsbruck)

Das Bundesland Vorarlberg hat als einziges Bundesland die Erstellung von Roten Listen im Naturschutzgesetz festschrieben. Der Großteil der bestehenden Roten Listen basiert ausschließlich auf Daten, die ursprünglich für andere Zwecke erhoben wurden (z.B. UVPs, ökologische Studien). Entsprechend ungleich sind die Daten über Biotope, Höhenstufen und Naturräume verteilt. Diese Ungleichverteilung birgt zum einen die Gefahr, dass nicht alle Arten erfasst wurden, zum anderen, dass die Einstufung verzerrt bzw. nicht völlig objektiv erfolgt. Werden die bestehenden Daten in einer Vorstudie erfasst, zusammengeführt und analysiert, können Datenlücken und verzerrende Einflüsse identifiziert und Ergänzungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die Qualität der Einstufung kann so wesentlich verbessert werden.
 

Aktualisierung der Roten Liste der Amphibien und Reptilien Vorarlbergs
Umweltbüro Mag. Markus Grabher (Bregenz)

Die Rote Liste der Amphibien und Reptilien Vorarlbergs wurde 2008 veröffentlicht. Seitdem hat sich der Wissenstand erweitert (beispielsweise existieren aktuelle Nachweise des Feuersalamanders), und es verändert sich das Verbreitungsbild mancher Arten (z.B. Ausbreitung von Seefrosch und Mauereidechse im Rheintal). Außerdem ist der Datenbestand heute generell besser, nicht zuletzt durch Projekte zu einzelnen Arten, durch Gutachtertätigkeiten und Beobachtungen unterschiedlichster Personen. Ziel ist eine Aktualisierung der Roten Liste der Amphibien und Reptilien Vorarlbergs durch Zusammenführung aller verfügbaren Daten und – optional – ergänzenden Erhebungen zur Schließung von Wissenslücken. 


Verschwunden oder doch nur übersehen? Ornithologische Grundlagenkartierung des Steinhuhns (Alectoris graeca) in Vorarlberg
Daniel Honold, MSc (Sonthofen)
 
Das Steinhuhn steht als Anhang-I-Art der Vogelschutzrichtlinie unter besonderem Schutz. Für die Erhaltung solcher Arten müssen in den Mitgliedsstaaten der EU Schutzgebiete ausgewiesen werden. Das Gefährdungspotential der Art in Vorarlberg ist vermutlich groß, kann jedoch wegen fehlender Daten nicht abgeschätzt werden. Im Zuge dieses Projekts soll die Datengrundlage verbessert werden. Im ersten Schritt werden die vorhandenen Daten gesichtet und gesammelt. Zusätzlich sollen ausgewählte Jäger befragt werden. Aus diesen Daten wird dann eine Liste mit Gebieten erstellt, in denen es bereits Nachweise der Art gab. Da die meisten Daten recht alt sind bzw. die Nachweise meist nichts über den Brutstatus der Art aussagen, sollen diese Gebiete noch einmal gezielt auf das Vorkommen des Steinhuhns kartiert werden. Ziel ist es, zum einen das Vorkommen des Steinhuhns in den Gebieten zu bestätigen und zum anderen möglichst gute bzw. überhaupt Bruthinweise oder -nachweise zu bekommen.


Farmland Bird Index für Vorarlberg: Umsetzung 2019-2020
BirdLife Österreich - Mag. Norbert Teufelbauer (Wien)
  
Der Farmland Bird Index ist ein Indikator, der sich aus den Bestandstrends typischer, überwiegend im Kulturland vorkommender Arten zusammensetzt. Verschiedene Lebensräume innerhalb des Kulturlands werden über die Ansprüche der ausgewählten Vogelarten abgebildet.  Basierend auf dem Monitoringkonzept für Natur und Landschaft wurde im Jahr 2017 ein Konzept für die Erstellung eines Vorarlberger Farmland Bird Index erarbeitet. In dem Konzept wurden 19 Indikatorarten ausgewählt. Ziel dieses Projektes ist die Erstellung eines Farmland Bird Index für das Land Vorarlberg für den Zeitraum 2019-2020 auf Basis dieser Indikatorarten.
  

Die Birkenmaus (Sicista betulina) in Vorarlberg. Habitatmodell | Kartierung | Öffentlichkeitsarbeit
apodemus Privates Institut für Wildtierbiologie OG (Haus im Ennstal)
 
Vorarlberg bildet mit zwei Nachweisen aus dem Bregenzerwald und einem aus den Lechtaler Alpen die Westgrenze der europäischen Verbreitung der Birkenmaus (Sicista betulina) und verfügt über viele potentiell gut geeignete Lebensräume. In der Roten Liste Vorarlbergs gilt der seltene Kleinsäuger als gefährdet. Für einen effektiven Artenschutz ist es daher dringend notwendig, mehr über ihre Verbreitung zu erfahren. In dem vorliegenden Projekt sollen etwaige Vorkommen auf ausgewählten Flächen in Vorarlberg untersucht werden. Zusammen mit der Erstellung eines landesweiten Habitatmodells sollen die Ergebnisse die Grundlagen für naturschutzfachliche Planungen verbessern.


Fortlaufende Dokumentation von Einzelbeobachtungen - Tiere und Pflanzen in Vorarlberg
inatura Abt. Forschung & Abt. Fachberatung
ehrenamtliche Naturliebhaber in ganz Vorarlberg

Erdwissenschaften

Geomorphological mapping, geoconservation and integration of geodiversity and biodiversity in Vorarlberg
Dr. Mat De Jong (RFASE, Haarlem / Broek op Langedijk - NL)
   
Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, die Beziehung zwischen Biodiversität und Geodiversität in Vorarlberg auf lokaler und regionaler Ebene zu beurteilen. Geodiversität umfasst das natürliche Spektrum von geologischen, geomorphologischen und bodenkundlichen Faktoren, die unsere Landschaft prägen. Biodiversität erfasst den Artenreichtum und ist ein wesentlicher ökologischer Faktor. Der Verlust von Lebensraum, Landschaftswandel und Klimawandel führen zu einem Rückgang an Tier- und Pflanzenarten. Als ein neuer Ansatz zur Analyse, Visualisierung und Quantifizierung der Kausalfaktoren wird das Konzept der Geodiversität zur Erklärung von Änderungen in der biologischen Vielfalt herangezogen. Daher werden die Geo- und Biodiversitäts-Inventare verschnitten und quantifiziert, um ihre Beziehungen im Allgemeinen und im Detail zu verstehen. Dies hilft Landschaftselemente zu identifizieren, die sowohl hinsichtlich ihrer Geodiversität als auch Biodiversität als wertvoll zu erachten sind. Zusätzliches Augenmerk wird  in ausgewählten Studiengebieten auf die Auswirkungen der Landnutzung und den Landschaftswandel der letzten Jahrzehnte gelegt.

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