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Rote Liste Moose
Rote Liste Moose, © inatura
Rote Liste Moose
Rote Liste Moose, © inatura

Rote Liste Moose

Rote Liste Moose

Schröck, Ch.; Köckinger, H.; Amann, G. & Zechmeister, H. (2013): Rote Liste gefährdeter Moose Vorarlbergs. – Rote Listen Vorarlbergs, Band 8: 236 S.; Dornbirn (inatura).

Permalink
http://www.inatura.at/forschung-online/RL-08_moose.pdf

Die Moose – faszinierende Vielfalt im Kleinen

Moose sind praktisch allgegenwärtig, doch nur selten nehmen wir sie so unmittelbar wahr wie bei einer Wanderung durch die Wälder, Moorlandschaften oder eindrucksvollen Schluchten unserer Heimat. Aufgrund ihrer Kleinheit und Unscheinbarkeit wird die Rolle der Moose im Naturhaushalt zumeist unterschätzt. Sie können die Entstehung ganzer Ökosysteme bestimmen, wie dies die Torfmoose im Fall der Hochmoore tun. Da viele Arten zudem sehr sensibel auf Schadstoffe reagieren, sind sie auch gute Indikatoren für die Luftqualität.

Mag die eine oder andere Moosart auch hinlänglich bekannt sein, so bedarf es zur Erfassung der Gesamtvielfalt doch der Spezialisten. Die Mooskundler Christian Schröck, Heribert Köckinger, Georg Amann und Harald Zechmeister haben in einem Zeitraum von vier Jahren die erste landesweite Untersuchung der Moosflora Vorarlbergs vorgenommen und dabei eine erstaunliche Vielfalt zu Tage gefördert. Beachtliche 858 Moosarten sind nun für unser Land nachgewiesen, darunter viele Besonderheiten und Raritäten. Die Ergebnisse werden im vorliegenden achten Band in der Reihe der Roten Listen Vorarlbergs vorgestellt.

Der Rahmen der Roten Liste wurde deshalb gewählt, da die Vielfalt der heimischen Moosflora bedroht ist. Rund ein Fünftel der Arten ist mehr oder weniger stark gefährdet, etwa vier Prozent gelten als ausgestorben. Ein Zehntel der Arten ist zwar nicht unmittelbar gefährdet, allerdings so selten, dass bereits geringe Eingriffe dazu führen können, dass sie für immer verloren gehen. Besonders stark bedroht sind die Moose der Kulturlandschaft, der Moorlebensräume, der naturnahen Wälder und der Gewässer.

Die Rote Liste zeigt aber nicht nur die Gefährdung auf, sondern gibt auch Hinweise und Empfehlungen hinsichtlich des Erhalts der Moosflora und entsprechender Schutzstrategien. In einigen Fällen wird es notwendig sein, für kurz vor dem Verschwinden stehende Arten gezielte Massnahmen zu ergreifen. An sich kann der Weg aber nur über den Erhalt der Lebensräume und geeigneter Lebensbedingungen führen, z.B. durch die Aufrechterhaltung einer schonenden und angepassten Bewirtschaftung der Kulturlandschaft oder einer naturnahen Waldbewirtschaftung, in der ein gewisser Anteil von Alt- und Totholz nicht nur toleriert, sondern speziell gefördert wird, wie dies mit dem Vorarlberger Naturschutzfonds der Fall ist.

Die Autoren des vorliegenden Werkes wählten angesichts der Mannigfaltigkeit der Moose den Weg einer ausführlichen und reich bebilderten Schilderung der unterschiedlichen Lebensräume und ihrer spezifischen Moosflora sowie der Vorstellung ausgewählter Vertreter in Form von kurzen Artenportraits. Weiters wurden für alle Moosarten Karten erstellt, die über ihre Verbreitung Auskunft geben.

Es handelt sich um ein umfassendes und auch für den Laien anschauliches Werk, für das ich den Autoren besonders gratuliere und meinen herzlichen Dank ausspreche.

Ing. Erich Schwärzler, Umweltlandesrat

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